„…So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.“(35:14)
Ein ganz besonderer Sinn
Nicht nur Babys wollen alles anfassen. Auch für Erwachsene ist der Tastsinn wichtig. Nur wenn wir fühlen, berühren und tasten, entwickeln wir auch ein Gefühl für uns selbst.
Der Tastsinn ist der fünfte Sinn des Menschen: nach Sehen, Hören, Riechen und Schmecken. Aber er entsteht früher als alle anderen Sinne – bereits in der siebten bis achten Schwangerschaftswoche. Das Ungeborene braucht ihn, um die eigenen Körpergrenzen zu erfahren. Selbst Menschen, die von Geburt an blind sind, entwickeln über den Tastsinn ein realistisches Raumempfinden.
Nach der Geburt erweitern Kinder ihre Erfahrungen von Raum, Distanz und Nähe. Berührungen haben außerdem die wichtige soziale Funktion, in Kontakt zu treten, Beziehungen aufzubauen und Bindung zu wichtigen Menschen im Leben aufrecht zu erhalten.
Die Haut umhüllt den Körper und schützt ihn. Mit bis zu zwei Quadratmetern ist die Haut das größte Organ des Menschen. In ihr sitzen viele Millionen Rezeptoren: winzige Messwerkzeuge, die jeden Reiz, der aus der Umwelt auf die Körperoberfläche einwirkt, registrieren und messen.
Die menschlichen Sinne verankern den Menschen nicht nur in der Natur, sie drängen ihn auch dazu, Kunst und Kultur zu schaffen. Sinneswahrnehmung ist daher nicht nur ein Thema für Ärzte und Biologen, sondern auch für Künstler, Philosophen und Dichter. In der klassischen Hierarchie der fünf Sinne, die auf Aristoteles zurückgeht, steht das Sehen an erster und der Tastsinn an letzter Stelle. Begründung: Das Tasten ist eng mit der dunklen Materie und mit Körperlichkeit verbunden, während man sehend am Licht der Welt und der Weisheit teilhaben kann. Diese Abwertung des Tastsinns scheint bis heute zu bestehen, weil sich Forscher dieses Themas kaum annehmen.
“Wenn sich hier in Deutschland vielleicht 10, 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Tastsinnessystem beschäftigen, dann sind das beim Sehsinn vielleicht 5.000 Menschen.”
Martin Grunwald, Leiter des Haptik-Forschungslabors an der Universität Leipzig
Experten hoffen, dass der Tastsinn stärker ins Bewusstsein rückt, weil es ohne die körperlichen Grundlagen auch keine komplexen Gedankengänge gäbe.
„Wir werden sie Unsere Zeichen überall auf Erden und an ihnen selbst sehen lassen, damit ihnen deutlich wird, daß es die Wahrheit ist…“.(49:53)
„Dies ist Allahs Schöpfung. Zeigt mir nun, was andere außer Ihm geschaffen haben.“ (11:31)
https://www.br.de/wissen/tastsinn-tasten-haut-sinne-100.html
„…So sei denn Allah gepriesen, der beste Schöpfer.“(35:14)